Vorwort Geschäftsbericht 2018

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Christoph Gerlinger | CEO

Liebe Aktionäre,

Liebe Freunde der German Startups Group,

wir legen Ihnen heute unseren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 vor.

Die German Startups Group ist eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Berlin, die sich direkt oder indirekt über Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen insbesondere an Startups zu beteiligt, also Venture Capital zur Verfügung stellt. Der Fokus der German Startups Group liegt auf Unternehmen, deren Produkte oder Geschäftsmodelle eine disruptive, also sprunghafte, Innovation beinhalten, eine hohe Skalierbarkeit erwarten lassen und bei denen die German Startups Group an die unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer glaubt, zum Beispiel wenn diese bereits Erfahrungen als Gründer oder leitende Mitarbeiter von Startups oder Company Buildern bezüglich dem Aufbau und der Führung von Startups sammeln konnten.

Im Geschäftsjahr 2018 haben wir mit 2,3 Mio. EUR nach 2,7 Mio. EUR im Jahr 2017 erneut ein positives EBITDA erzielt (IFRS Konzern). Anders als im Vorjahr verzeichnet der Konzern jedoch ein negatives Gesamtergebnis in Höhe von -675 TEUR (2017: 1.676 TEUR). Davon entfallen 82 TEUR auf die Minderheitsgesellschafter der vollkonsolidierten Mehrheitsbeteiligung Exozet Berlin GmbH und -593 TEUR auf die Aktionäre der German Startups Group. Ursache für das negative Gesamtergebnis ist die Abwertung von in den Jahren 2013 – 2016 aktivierten latenten Steuern um 1.950 TEUR. Bei der Maßnahme handelt es sich jedoch lediglich um eine buchmäßige Abwertung – die Höhe der steuerlichen Verlustvorträge hat sich hingegen nicht verringert und die Geschäftsführung ist überzeugt, dass sie mittelfristig noch ausgenutzt werden und damit einen Wert für die Gesellschaft verkörpern, der deutlich höher liegt als ihr heutiger Buchwert. Ohne die Abwertung der aktiven latenten Steuern ergibt sich ein Gesamtergebnis von 1.275 TEUR. Bei einer Durchschnittsanzahl von 11.878.924 Aktien im Geschäftsjahr 2018 entspricht das einem Ergebnis je Aktie von -0,05 EUR nach Steuern (2017: 0,14 EUR). Darin enthalten ist die außerordentliche Abwertung von in 2013 bis 2016 gebildeten aktiven latenten Steuern in Höhe von 0,16 EUR pro Aktie. Ohne diese Abwertung hätte das Ergebnis pro Aktie mithin +0,11 EUR betragen.

Bei 9 der 16 für die Gesellschaft wesentlichen Minderheitsbeteiligungen konnten wir einen Wertzuwachs verbuchen. Die Mehrheitsbeteiligung an der sich weiterhin positiv entwickelnden Exozet-Gruppe wird im Konzernabschluss nicht bewertet, sondern vollkonsolidiert. Mithin können wir ihren Wertzuwachs nicht in Bilanz und GuV verbuchen, sondern führt dieser zur Entstehung von stillen Reserven.

Insgesamt gab es in 2018 ein Neuinvestment – Chrono24

und Follow-On Investments bei den folgenden vier für die Gesellschaft wesentlichen Portfoliounternehmen Ceritech, Fiagon, Remerge, TV Smiles.

Zum 31. Dezember 2018 hält die Gesellschaft 16 für sie wesentliche Beteiligungen. Diese 16 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen machen zusammen 91% des Werts aller 33 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus. Allein auf die 10 Fokusbeteiligungen entfallen 76% des Werts aller 33 aktiven Minderheitsbeteiligungen.

Die Gesellschaft bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Preise. Dies ist bei 13 der 16 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen der Fall. Bezogen auf den Wert des Gesamtportfolios sind 81% des Fair Value fremdobjektiviert. 19% des Fair Value des Gesamtportfolios verkörpern eine Höherbewertung gegenüber dem letzten fremdobjektvierten Anteilspreis aufgrund einer Anpassung des fremd-objektivierten Anteilspreises oder der Anwendung alternativer Bewertungsmethoden. Die Fremdobjektivierungsereignisse dieser 13 fremdobjektivierten, für die German Startups Group wesentlichen Beteiligungen lagen am 31. Dezember 2018 im Durchschnitt – gewichtet nach dem Anteil des Fair Value der einzelnen Beteiligung zum 31. Dezember 2018 am Fair Value der gesamten 13 fremdobjektivierten, für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen in Höhe von 16.415 TEUR – 317 Tage zurück.

Das Eigenkapital beinhaltet in der Regel auch einen fiktiven Anspruch der German Startups Group Management GmbH am Bilanzergebnis. Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, nach Verrechnung mit handelsrechtlichen Verlustvorträgen, ein „Gewinnvorab“ in Höhe von 25 Prozent zu. Wenn die Finanzanlagen am 31. Dezember 2018 zu ihrem IFRS Fair Value veräußert worden wären, hätte der Komplementärin eine Vorabausschüttung in Höhe von 352 TEUR zugestanden.

In 2018 ist es uns gelungen, uns auch auf Aktionärsebene von der Cooperativa GmbH unseres ehemaligen Prokuristen Nikolas Samios zu trennen. Grund für die überraschende Trennung von ihm als leitendem Mitarbeiter und Prokuristen am 19.07.2017 war u.a. der massive Verkauf von – zuvor unter uns nicht bekannten Umständen verschafften – German Startups Group-Aktien durch die Cooperativa über die Börse, und zwar sofort nach Veröffentlichung erwarteter, sehr positiver Neuigkeiten. Nikolas Samios nahm in unseren Augen offenkundig in Kauf, dass er die damals schon länger erhoffte Kurserholung der German Startups Group Aktie (aus egoistischen Motiven) im Keim ersticken könnte und seinem Team damit in den Rücken fällt. Seine Gesellschaft und er halten seit Februar 2018 keine nennenswerten GSG-Aktienpositionen mehr. In einer anderen Sache ist indessen inzwischen eine Klage anhängig. Die German Startups Group fordert von Nikolas Samios den Teilbetrag von 120.000 EUR einer Vergütung von 130.000 EUR zurück, die seine wiredworld GmbH in 2015 bei dem Anteilsverkäufer eines Unternehmens eingefordert und vereinnahmt hat, an dem sich die GSG im gleichen Jahr mit 1,76 Mio. EUR beteiligt hat. Die German Startups Group ist der Auffassung, dass diese drittseitige 7,4%ige Vergütung zu ihren Lasten erfolgte und zudem marktunüblich hoch war und ihr somit zu erstatten ist. Die Gegenseite ist anderer Meinung und hat gerichtliche Schritte eingeleitet. Herr Samios hatte Christoph Gerlinger zwar ex ante die Absicht offengelegt, im Falle eines Anteilskaufvertrags bei den Verkäufern einen Provisionsanspruch geltend zu machen. Einen solchen geltend zu machen hatte ihn Christoph Gerlinger sodann aufgefordert zu unterlassen, weil es ausgerechnet die von Herrn Samios mitgeleitete GSG selbst war, die die fraglichen Anteile erwarb, und das dem Streubesitz und der Anlegerpresse nicht erklärbar sei, sondern eine Art Skandal und Entrüstung verursachen würde, und vorgeschlagen, stattdessen eine Abfindung für von ihm erbrachte, noch nicht vergütete Leistungen zu vereinbaren.

Die Rechtsauseinandersetzungen mit den ehemaligen Geschäftsführern der inzwischen liquidierten MimoOn GmbH und mit der von Murat Ünal geleiteten SoNeAn GmbH wurden in 2018 fortgesetzt. Gegen die Geschäftsführer der MimoOn GmbH (vermutlich gedeckt durch deren D&O Versicherung) hatte die GSG in 2016 Klage auf Schadenersatz iHv. 260 TEUR wegen unrichtiger und unvollständiger Informationen bei Vertragsabschluss eingereicht. Von der SoNeAn GmbH hatte die GSG 2017 von ihr geleistete Beratungshonorare iHv. 159 TEUR wegen Nichtleistung zurückgefordert und ist damit in erster Instanz nicht erfolgreich gewesen. Der Rechtsstreit befindet sich seit Oktober 2018 im Berufungsverfahren.

Die German Startups Group hält Minderheitsbeteiligungen unter anderem an den folgenden Wachstumsunternehmen:

Beteiligungen-Visuell

 

Die Portfoliounternehmen der Gesellschaft können im Bereich Strategieentwicklung, im Hinblick auf Finanzierungsrunden, M&A-Transaktionen, Börsengänge oder Restrukturierungsnotwendigkeiten von der Expertise, der Erfahrung und dem Netzwerk der German Startups Group profitieren. Nach eigener Einschätzung stellt die German Startups Group den Startups im Rahmen des Anteilserwerbs damit sogenanntes „Smart Money“ zur Verfügung.

Eine besondere Wettbewerbsstärke unserer Gesellschaft liegt nach unserer Einschätzung darin, dass wir nicht nur neue Anteile aus Kapitalerhöhungen zeichnen, sondern auch bereits bestehende Anteile von Altgesellschaftern (sog. „Secondary Shares“) erwerben können, während klassische Venture Capital-Fonds, nach Beobachtung der Gesellschaft, in der Regel fast ausschließlich in „Primary Shares“ investieren, also neue Anteile aus Kapitalerhöhungen. Außerdem ist die German Startups Group aufgrund der zeitlichen Langlebigkeit unserer „Evergreen-Struktur“ unserer Einschätzung nach einer der wenigen institutionellen Investoren in Deutschland, der theoretisch auch über viele Jahre und in diversen Finanzierungsrunden und verschiedenen Reifegraden in ein Portfoliounternehmen investieren kann.

Unsere Mehrheitsbeteiligung Exozet wurde mehrfach prämiert und ist für klassische Medienhäuser wie ZDF, ORF, Deutsche Welle, ProSiebenSat1, 3Sat, MDR, Deutschlandradio und BBC sowie für Verlage wie den Zeitverlag oder die Mitteldeutsche Zeitung tätig. Weiterhin liefert Exozet Dienstleistungen für etablierte Marken und Unternehmen wie Freenet (Media Broadcast), Siemens, Deutsche Bahn, Audi, Deutsche Telekom, Coca-Cola, Europapark sowie an Internet-basierte Unternehmen wie z.B. DAZN, Wooga, Ebay Gruppe, ConcertVR oder EUFlight. Exozet bedient darüber hinaus ein Portfolio an Kunden in der Finanz- und Versicherungsbranche, wie z.B. Payone, Albis Leasing, Computop und Gothaer Versicherung.

Exozet begleitet die Kunden durch den Prozess der Digitalen Transformation, entwickelt neue digitale Strategien und Anwendungen und unterstützt sie so maßgeblich dabei, ihr Geschäft zukunftsfähig zu machen. Erst kürzlich wurde Exozet dafür mit dem ITB Innovation Award ausgezeichnet. Die Digitalagentur hatte für seinen Kunden a&o Hostels, den größten Hostel-Betreiber Europas, eine komplett neue All-in-one-App geschaffen, die Gästen als erste Hostelgruppe Europas sowohl die Buchungs-, Bezahl-, Check-In- als auch Schlüsselfunktion in einer mobilen Anwendung bietet. Damit stellt Exozet erneut eindrucksvoll ihre Expertise für digitale Transformation und innovative kundenzentrierte Lösungen unter Beweis.

Ein wichtiges Standbein und ein Alleinstellungsmerkmal von Exozet ist die hohe Kompetenz bei der Erstellung von videozentrierten Lösungen, z.B. Portalen, Mediatheken, Playern und Apps. Exozet hat auch frühzeitig auf die Entwicklung von Virtual Reality und Augmented Reality Produkten gesetzt. Dieses Geschäftsfeld ist auch im Geschäftsjahr 2018 weiter überdurchschnittlich und vor allem profitabel gewachsen, sodass Exozet mittlerweile zu den Top Playern bei derartigen Applikationen im deutschen Markt zählt. Für die Deutsche Zentrale für Tourismus wurde von Exozet beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin und der Beethoven Gesellschaft anlässlich des 250. Geburtstag Beethovens in 2020 eine eindrückliche Anwendung programmiert. Dabei wurde eine Simulation eines Fluges durch das Siebengebirge in 360°mit Start im Geburtshaus von Beethoven geschaffen. Der User lernt die 9. Symphonie auf einem echten Klavier zu spielen und betrachtet das Klavier gleichzeitig in VR (multisensorischer Aufbau). Dafür hat das Exozet VR/AR Team einen Beethoven Schauspieler, welcher mit volumetrischer Videoaufnahmen von Volucap erfasst wurde, in den 3D-Raum integriert, sodass Zuschauer diesem aus jeglichem Winkel beim Spielen zusehen konnten. Damit ist eine herausragende Realitätsnähe entstanden.

Ebenfalls im VR Bereich entwickelt Exozet für das Berliner Startup ConcertVR eine immersive Virtual Reality Lösung für Konzertbesuche, mit der Nutzer Live-Konzerterlebnisse zu Hause nachempfinden können. Mit Hilfe von Virtual Reality Brillen kann ein Platz mitten im Publikum eingenommen und so die Zuschauer, die Akustik und der Künstler selbst wie vor Ort erlebt werden. Durch heutige 360° Kameratechnik kann jedes Konzert mit geringem Aufwand und platzsparend VR-fähig gemacht werden, wodurch sich künftig erstaunliche Möglichkeiten für Aufzeichnungen oder sogar Liveübertragungen ergeben. Exozet ist für die gesamte technische Umsetzung zuständig, angefangen von der MVP Entwicklung bis hin zur Programmierung des Marktplatzes, auf dem Künstler später selbst ihre Konzerterlebnisse vermarkten können.

Mit EUflight nahm ein weiteres Startup die umfangreiche Expertise von Exozet im Umgang mit Datenbankeninfrastrukturen in Anspruch. Das Unternehmen, das Fluggastrechte bei Verspätungen und Annullierungen durchsetzt, beauftragte Exozet damit, das komplette Backend neu zu programmieren. Durch eine verbesserte Systemarchitektur können erhöhtes Benutzeraufkommen, insbesondere bei kurzfristigen Spitzen, besser gehandhabt und Ressourcen dynamisch angepasst werden.

Exozet-Buero

Exozet-Büros in Berlin

Unsere im November 2017 gegründete 100%ige Tochtergesellschaft German Startups Market GmbH bringt unter der Marke G|S Market™ Verkaufsinteressenten von Secondary Shares, also Startup-Anteilen in Besitz von Gründern, Business Angels, Mitarbeitern oder Venture Capitalists auf der Online Plattform www.german-startups.market mit qualifizierten Anlegern als Kaufinteressenten zusammen und schafft damit Liquidität für solche bisher weitgehend illiquiden Anteile. Kaufinteressenten können nach erfolgreicher Akkreditierung auf der Plattform die sich bietenden Investmentopportunitäten einsehen und über die Plattform in Kontakt mit den jeweiligen Anbietern treten. Die Gesellschaft hat im Vorfeld umfassende Recherchen angestellt und in dessen Zusammenhang auch etliche Meinungsbildner der deutschen Startup- und VC-Szene befragt und von ihnen überwiegend sehr positives Feedback erhalten.

Die German Startups Group will die Plattform auch für weitere Anlageformen öffnen, wie z.B. Zeichnung und Erwerb von Anteilen neu aufgelegter sowie bereits laufender VC-Fonds, Wandeldarlehen, Venture Debt-Finanzierungen und gesamter Angel-/VC-Portfolios, und für von der German Startups Group syndizierte, also gepoolte Investments. Die neue Onlineplattform soll qualifizierten Anlegern Zugang zum gesamten Spektrum von Anlagemöglichkeiten in der Assetklasse <German Tech> verschaffen und zwar schon mit Investmentbeträgen ab 200 TEUR, während Direktinvestments und VC-Fonds oft erst ab siebenstelligen Mindestbeträgen zugänglich sind. Da die genannten Anlageformen in der Regel nicht ohne notarielle Urkunde und/oder Zustimmung Dritter übertragbar sind, findet das Matchmaking als „invitatio ad offerandum“ statt. Die German Startups Group strebt Provisionen an, die im Mittel bei 5% des Werts der Anlage liegen dürften. In den USA gibt es erfolgreiche Vorbilder für solche Plattformen.

Parallel beabsichtigt die German Startups Group mit einer weiteren von ihr zu 50% mehrheitlich mitgegründeten Tochtergesellschaft German Startups Asset Management GmbH Ende 2018 die Auflage von VC-Fonds und VC-Fund-of-funds und zwar schon mit Investmentbeträgen ab 200 TEUR, während Direktinvestments und VC-Fonds oft erst ab siebenstelligen Mindestbeträgen zugänglich sind. Die German Startups Asset Management GmbH ist als sog. Kapitalverwaltungsgesellschaft bei der BaFin registriert.

Die German Startups Group vollzieht damit eine Transformation vom Asset-Owner zu einem Asset Manager und zu einer Plattform, die Tech-Asset-Owner, VC-Asset-Manager und qualifizierte Anleger zusammenbringt und erweitert so ihr bisheriges Geschäftsmodell der Erzielung des Wertzuwachses von Beteiligungen in der eigenen Bilanz und der Digitalagentur um transaktionsbasierte Kommissionen, Management Fees und Carries aus Anlagen außerhalb ihrer eigenen Bilanz. Die Loslösung von der eigenen Bilanz eröffnet ihr ganz neue Wachstumsperspektiven, weil die Gesellschaft aufgrund des – in den Augen ihres Managements im derzeitigen Aktienkurs verkörperten – deutlichen Discounts auf den NAV pro Aktie zur Vermeidung einer Verwässerung ihrer Aktionäre zu diesen Kursen von Kapitalerhöhungen abgesehen hat und das auch weiter tut. Für die Entwicklung vom Asset-Owner zum Asset-Manager gibt es unter deutschen Beteiligungsgesellschaften erfolgreiche Beispiele.

Neben der strategischen Mehrheitsbeteiligung an Exozet, an der German Startups Market GmbH und an der German Startups Asset Management GmbH streben wir mittel- und langfristig den Aufbau weiterer operativer Geschäftsfelder an, für deren Durchführung wir aufgrund unserer Kenntnisse, Erfahrungen und unseres Netzwerks besonders befähigt sind und die wir mit überschaubaren Investitionen realisieren können. Ein Beispiel dafür ist die im Mai 2019 gegründete German Crypto Tech GmbH, die künftig im Bereich der Tokenisierung von Assets tätig werden wird und bei der die German Startups Group Gründungsgesellschafterin ist.

Bzgl. unserer Minderheitsbeteiligungen stellen wir bis auf weiteres die Gewinnrealisierung durch Anteilsverkäufe aus dem Minderheitenportfolio in den Vordergrund, da wir für die Dauer des hohen Kursabschlags auf den von uns geschätzten deutlich höheren Net Asset Value pro Aktie keine Kapitalerhöhungen durchführen wollen, um die Altaktionäre nicht zu niedrigen Kursen zu verwässern. Zusätzlich haben wir bereits in 2017 weitreichende Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt. Unter anderem verzichtet die Komplementärin seit 1. Juli 2017 bis auf weiteres auf einen wesentlichen Teil der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung („Management Fee“). Zum Jahresende 2018 haben Geschäftsführung und Aufsichtsrat gemeinsam vereinbart, die Management Fee künftig stärker an den Aktienkurs zu knüpfen, sodass der Verzicht der Komplementärin auf die Management Fee seitdem bei Kursen unter 1,80 EUR noch höher ausfällt. Bei Kursen über 1,80 EUR verringert sich der Verzicht graduell, bis die ursprünglich vereinbarte Management Fee erreicht ist (die dann nicht weiter überschritten werden kann). Ziel dieser Maßnahmen ist es, im Interesse der Aktionäre den in unseren Augen im aktuellen Aktienkurs verkörperten Abschlag auf den Net Asset Value pro Aktie zu verringern oder zu eliminieren und bei der Realisierung von Veräußerungsgewinnen die Nettoerlöse nicht allzu sehr durch Kosten zu schmälern. Unsere Veräußerungserlöse können wir künftig auch zum Aktienrückkauf oder für Ausschüttungen nutzen, soweit sie nicht zur Tilgung von Darlehen und in 2023 der Wandelanleihe zurückzustellen sind.

Die Aktien der German Startups Group werden seit 11. November 2015 an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Das gesamte Grundkapital von 11.984.400 Aktien der German Startups Group ist in den Handel im Qualitätssegment Scale der Deutschen Börse einbezogen. Mit der Kursentwicklung sind wir leider nicht zufrieden. Trotz positiver Nachrichten, insbesondere zum Thema gewinnträchtiger Anteilsveräußerungen, den Gewinnen 2017 und 2018 und der Erweiterung unseres Geschäftsmodells, dem Erwerb eigener Aktien, Directors‘ Dealings usw. konnten wir keinen Kursanstieg verzeichnen. Wir bleiben dennoch bei unserer Hypothese, dass deutsche Innovationskraft auch in turbulenten Zeiten unabhängig von Niedrigzinsumfeld, Eurokrise, Konjunktur, Geldpolitik, Rohstoffpreisen und dem Kapitalmarktumfeld Wert schafft und im Übrigen nicht stark mit Börsenkursen der wichtigsten Assetklassen korrelieren. Jedoch ist es für Anleger bisher nicht leicht, daran unmittelbar teilzuhaben. Wir schlagen mit unserer Aktie die Brücke zwischen der Startup-Szene und dem Kapitalmarkt, sodass alle Anleger die Chance haben, an dem unermüdlichen kreativen Wirken deutscher Gründer, Tech-Unternehmer und Software-Ingenieure zu partizipieren. Mit unserer Online-Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von sog. Secondary Shares an deutschen Startups schaffen wir neue Möglichkeiten für Anleger, Tech-Investments zu tätigen. Vom 2. Mai bis 7. Juni 2018 haben wir ein erstes Aktienrückkaufprogramm durchgeführt und im Anschluss ein öffentliches Aktienrückkaufangebot getätigt. Derzeit besitzen wir 230.285 eigene Aktien. Am 22. Mai 2019 haben wir ein weiteres öffentliches Aktienrückkaufangebot über 300.000 Aktien zu 1,50 EUR vom 27.05. bis 24.06.2019 beschlossen.

Wir danken unserem Team für die geleistete Mitarbeit und ihren Beitrag zum gemeinsamen Erfolg.

Berlin, im Mai 2019

Das Management
German Startups Group GmbH & Co. KGaA 

 

Christoph Gerlinger                                                                     

CEO | Geschäftsführer

German Startups Group
Management GmbH

 

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